Die Grünen eilen von Hoch zu Hoch. In
Baden-Württemberg haben sie die SPD gerade zum Juniorpartner
degradiert. Und mit dem Rückenwind der neu erwachten
Anti-Kernkraft-Stimmung im Lande greifen sie nun sogar die CDU an. So
sieht es zumindest die aktuelle Forsa-Umfrage, in der die Union nur
noch zwei Punkte Vorsprung gegenüber der Öko-Partei verteidigt. Die
Grünen als kommende Nummer eins? Gemach. Zunächst ist es nur eine
Umfrage, und andere – ebenfalls aktuelle – Umfragen weisen andere
Zahlen auf. Trotzdem lohnt ein Blick auf die politische Stimmungslage
in der Republik. Denn es scheint immer wahrscheinlicher, dass sich
das Parteiengefüge gerade neu sortiert. Dass sich die SPD und auch
die CDU von ihren Ergebnissen jenseits der 40-Prozent-Marke auf
Bundesebene verabschieden müssen, ist schon länger absehbar. Die
Grünen sind dabei, sich als dritte Kraft zu etablieren, ob sie auf
lange Sicht zu Schwarz und Rot aufschließen können, wird sich zeigen.
Die FDP dagegen muss alle Kräfte aufbringen, will sie den Sturz in
die Bedeutungslosigkeit vermeiden. Und die Linke hat ihr Hoch vorerst
hinter sich. Spannende Zeiten.
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