Damit haben die Grünen Recht: Der Ganztag verdient
mehr Aufmerksamkeit. Und es ist vernünftig, Geld in die Hand zu
nehmen, um die Betreuung in den Nachmittagsstunden zu verbessern.
Mehr als 300.000 Kinder im Land nehmen diese Angebote an. Aber
zwischen sinnvoll gestaltetem Ganztag und bloßer Beaufsichtigung
liegen oft nur ein paar Kilometer.
Die Grünen machen aber einen Fehler: Sie wollen es – genau wie im
Streit um die verkürzte Gymnasialzeit (G8) – möglichst allen recht
machen. Beim Ganztag setzen sie auf die große Vielfalt. Schulen, vor
allem aber die Eltern sollen möglichst frei entscheiden können. Aber
dann bliebe der Ganztag für viele Jahre das, was er heute ist: ein
Flickenteppich.
Vom Kind her gedacht ist der verpflichtende Ganztag besser. Er
bietet die Chance, Schüler aus allen Elternhäusern mit der
Unterstützung der Lehrer zu einem guten Abschluss zu führen. Er
erreicht alle Kinder und nicht nur die, die sich für den Ganztag
entscheiden. Die Gesamtschulen machen vor, dass das funktioniert.
Ganztagsschulen müssen auch nicht um 6 Uhr öffnen und um 18 Uhr
schließen. Es reicht, wenn bis 15 Uhr guter Unterricht geboten wird.
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