Herford ist nicht Mossul, NRW nicht der Irak.
Deutschland darf auch keine Arena werden für Auseinandersetzungen,
die jenseits unserer Grenzen stattfinden und die uns doch nahegehen,
weil viele Menschen der beteiligten Volksgruppen bei uns dauerhaft
leben.
Von daher: Die Zusammenstöße in Ostwestfalen sind eine Warnung,
radikale Tendenzen, die sich nicht nur gegen „Ungläubige“, sondern
auch gegen jede westliche liberale Ordnung richten, rechtzeitig zu
erkennen und auszutrocknen. Es gibt Indizien, dass der Angriff auf
einen von einem Jesiden geführten Kiosk in Herford durch die
Terrorgruppe „Islamischer Staat“ gezielt geplant war und vielleicht
als Blaupause für eine Welle von Hassattacken demnächst anderswo
dient. Fundamentalistische Syrien- und Irak-Kämpfer sind zu allem
entschlossen. Das zeigt der Anschlag auf das Brüsseler Jüdische
Museum mit vier Opfern.
Die Innenminister überlegen, Anhängern der Terrorgruppen mithilfe
der Passgesetze Ein- und Ausreisen zu durchkreuzen. Rechtlich ist das
schwer. Ihre Isolierung von den Anführern in Syrien und Irak wäre
aber ein erster, wichtiger Schritt.
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