Brücken gesperrt, Straßen marode, Schienen
überlastet: Während der Wahlkampf – welcher Wahlkampf eigentlich? –
im Sommerloch dümpelt, versucht die Politik ein Thema zu setzen.
Verkehr geht immer. Wenn auch die Frage, ob der Bund den Süden
bevorzugt und NRW vernachlässigt, so alt ist wie der Stau auf der A
40. Hochaktuell bleibt sie dennoch. Der Sanierungsrückstand an Rhein
und Ruhr ist so gewaltig, dass er selbst mit einer satten Aufstockung
im Berliner Verkehrsetat kaum aufgeholt werden kann. NRW ist
Haupttransitland der Republik, auch für den Güterverkehr, wird aber
nicht angemessen finanziert. Wo die Infrastruktur mancherorts schon
an die Ex-DDR erinnert, ist eine Korrektur des Soli unausweichlich.
Er muss auch in den Westen fließen. Der Rest des Problems ist
hausgemacht. Gerade im Ballungsraum muss Verkehr intelligent
gesteuert werden, um unnötige Engpässe zu vermeiden. Wie es nicht
geht, erleben gerade zigtausende Pendler, die von einer Baustelle zur
nächsten schleichen. Wer so kurzsichtig plant, dem ist auch mit
Millionen aus Berlin nicht zu helfen.
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