Milliarden sind ins Ruhrgebiet geflossen, als
Kohlesubvention oder Strukturhilfen in anderer Form. Und auch wenn
die Lufthoheit über die Frage, wer in diesem Land als armer Schlucker
durchgehen und somit die höchste Zuwendung erwarten darf, derzeit
wieder heftig umkämpft ist: Man kann kaum glaubhaft darlegen, der
Rest der Republik habe das Revier je am langen Arm verhungern lassen.
Gerechtigkeitsdebatten sollten freilich immer dort geführt werden,
wo Ungleichheit herrscht oder nur das Gefühl davon. Und dass es im
Zuge der deutschen Energiewende, die generell eine wirklich prima
Sache ist, nicht immer gerecht zugeht, bestreitet niemand.
Das ziemlich aus dem Boden gestampfte Projekt produziert derzeit
noch zu viele Verlierer. Stromkunden etwa, die sich eine Solaranlage
auf dem Hausdach schlicht deshalb nicht leisten können, weil sie gar
kein eigenes Hausdach besitzen. Abhilfe schaffen könnten
Bürgerbeteiligungsmodelle, die es übrigens schon gibt. Sie sind nur
kaum bekannt. Hier muss die Politik also dringend nachsteuern.
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