Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist
das Thema Kita-Streik durch. Vieles spricht dafür, dass dieser
Schlichterspruch die Grundlage bilden kann für einen Tarifabschluss.
Der Durchbruch ist „zum Greifen nahe“, wie es so schön heißt. Vom
Streik gestresste Eltern dürfen aufatmen.
Auf Gewerkschaftsseite braucht es wohl viel Zweckoptimismus, um
die Vorschläge der eigenen Klientel als akzeptabel zu verkaufen. Zehn
Prozent waren gefordert, die Wirklichkeit gibt rund drei Prozent her.
Das ist realistisch, weil die kommunalen Arbeitgeber zum Sparen
verdammt sind. Das ist aber auch erbärmlich mickrig, wenn man
bedenkt, um was es in diesem Konflikt eigentlich gehen sollte: die
Aufwertung der Erzieher- und Sozialberufe.
„Wir haben viel Mund-Anerkennung erfahren“, sagte gestern eine
Essener Kita-Leiterin. Eine bittere Bilanz. Diverse
Revier-Oberbürgermeister, sogar SPD-Chef Sigmar Gabriel, haben sich
demonstrativ vor die Erzieherinnen gestellt („Sie verdienen mehr
Wertschätzung“). Aber hinter den Kulissen wird eben knallhart
verhandelt, Solidaritätsbekundungen sind was für die Galerie. Zum
baldigen Ende des Kita-Tarifkonflikts bleibt festzuhalten: Es wird
Gehaltserhöhungen geben, aber keine Berufsaufwertung.
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