Die Träger und die Kassen konnten sich auf eine
Reform des Pflege-TÜVs nicht einigen. Nun haben sie die Quittung.
Gesundheitsminister Rösler will per Gesetz eingreifen. Dieser Schritt
war überfällig. Dass der Pflege-TÜV in seiner jetzigen Form wenig
bringt, darin sind sich alle Beteiligten einig. Es kann nicht sein,
dass der, der viele Arbeitsschritte dokumentiert, so auf eine bessere
Gesamtnote kommt. Diese Zeit fehlt am Ende in der Pflege. Zudem sagt
penibles Aufschreiben noch nichts darüber aus, wie die Menschen
tatsächlich versorgt werden. Noch weniger darf es angehen, dass
eklatante Mängel in der eigentlichen Pflege durch gute Noten für ein
hübsches Zimmer kompensiert werden können. Es ist richtig, wenn der
TÜV die medizinisch-pflegerischen Aspekte künftig stärker gewichtet.
Darauf kommt es an – auch wenn variable Essenszeiten oder ein schönes
Zimmer sicher zur Lebensqualität der Betroffenen beitragen können.
Röslers Schiedsstelle wird zu einer gerechten Notengebung einen
wichtigen Beitrag leisten. Die sinnvollste Lösung ist am Ende, wenn
die Pflegeanbieter beim Pflege-TÜV überhaupt nicht mitreden dürfen.
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