Bringt es etwas, Zigarettenpackungen mit drastischen
Fotos von geteerten Lungen oder abgestorbenen Gliedmaßen zu versehen?
Die Europäische Union verspricht sich davon eine abschreckende
Wirkung. Ob der gewünschte Effekt durch die vermeintlichen
Schockbilder wirklich eintritt, ist aber höchst fraglich. Denn die
immensen Risiken des Rauchens sind hinlänglich bekannt. Zahllose
Studien und Untersuchungen belegen die gesundheitlichen Gefahren, die
der Tabakkonsum birgt. Hunderttausende sterben jährlich in Europa an
den Folgen, mindestens ebenso viele haben mit gesundheitlichen
Problemen zu kämpfen. Wohl jeder hierzulande kennt einen solchen Fall
in Familie oder Bekanntenkreis. Trotzdem wird fleißig weiter gepafft,
gegen jede Vernunft und Einsicht. Was also sollen Fotos da bringen,
und seien sie noch so blutig? Und: Müsste man dann nicht
konsequenterweise auch Schnapsflaschen mit Bildern zerfressener
Lebern bekleben? Nein, der Ansatz muss ein anderer sein. Nämlich
diejenigen vor dem schädlichen Qualm zu schützen, die nicht rauchen,
aber als Passivraucher zum Mitqualmen gezwungen werden. So wie es
jetzt die Landesregierung mit ihrem Nichtraucherschutzgesetz getan
hat, das Tabakqualm aus weiten Teilen des öffentlichen Lebens
verbannt. Die Freiheit des Rauchers hört da auf, wo die Nase des
Nachbarn beginnt. Wer rauchen will, soll dies dort tun, wo er niemand
anderen gefährdet.
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