Bestsellerautor Thilo Sarrazin gibt sich betont
gelassen im Umgang mit scharfen Kritiken an seinen Thesen.
„Beleidigungen werden im weitläufigen Archiv meines Hinterkopfes
abgeheftet und fallen dort irgendwann dem Vergessen anheim“, sagte
der frühere Bundesbanker den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe
(Donnerstagausgabe). Gegen eine „ernsthafte kritische
Auseinandersetzung“ mit seinem Buch habe er „nichts einzuwenden“.
Zudem betont Sarrazin, er finde den „verleumderischen Charakter
mancher Reaktionen deplaziert“. Sarrazin wehrt sich in dem Interview
gegen das von der SPD gegen ihn in Gang gebrachte
Parteiausschlussverfahren: „Weder mein Buch noch meine öffentlichen
Äußerungen geben Anlass für einen Ausschluss aus meiner Partei.“ Eine
entsprechende Stellungnahme seines Rechtsbeistandes Klaus von
Dohnanyi werde „fristgerecht bis zum 18. Dezember“ in der
SPD-Zentrale eingehen. Sarrazin betonte, er habe inhaltlich nichts
aus seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ zurückzunehmen: „Bisher
wurden mir keine sachlichen Fehler nachgewiesen“, so Sarrazin zur
WAZ. „Meine Aussagen zum Grad der Erblichkeit von
Intelligenzunterschieden beispielsweise sind differenziert und
entsprechen dem Stand der Wissenschaft. Die besonderen
Integrationsprobleme eines Teil der muslimischen Migranten habe ich,
anders als gelegentlich behauptet, auf kulturelle und nicht auf
genetische Ursachen zurückgeführt.“
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