WAZ: Saubere Luft in Sicht
– Kommentar von Matthias Korfmann

Die Wörter „Umweltzone“ und „Ruhrgebiet“ passen noch
nicht lange zusammen. Die meisten kennen das Revier noch als
Umweltvergiftungszone. Wir hatten alles: Feinstaub, groben Staub und
stattliche Staubwolken. Heute ist der Himmel über der Ruhr blauer,
aber die Luft ist immer noch nicht überall rein. Der Feinstaub bleibt
dem Revier treu, und das heißt: An manchen Tagen und an manchen
Straßen sollte man nicht zu tief Luft holen. Die heutigen Umweltzonen
haben die Belastung leicht reduziert. Aber das reicht noch längst
nicht! Eine große, sogar flächendeckende Umweltzone wäre ein
wichtiger Schritt hin zum sauberen Ruhrgebiet. Gut, dass die
Stadtspitzen sich damit anfreunden können. Bemerkenswert ist auch,
dass die Oberbürgermeister in dieser Sache mit einer Stimme sprechen.
Deutet sich da etwa der Abschied vom alten Kirchturmdenken an?
Übrigens: Dass Autos mit gelben und roten Plaketten etwas später aus
der Umweltzone verbannt werden sollen, ist kein Verrat am
Umweltschutz, sondern ein Kompromiss. Nicht wenigen Revierbürgern
fehlt die Kohle in der Kasse für ein nagelneues Auto.

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