Nach der gescheiterten Zusammenarbeit der
Katholischen Kirche mit dem kriminologischen Forschungsinstitut
Niedersachsen zur Aufklärung des sexuellen Missbrauchs macht der
Präsident des deutschen Kinderschutzbundes der gesamten Gesellschaft
und dem Staat schwere Vorwürfe. Das Thema Missbrauch sei „aus den
Augen, aus dem Sinn“ geraten“, sagte Heinz Hilgers den Zeitungen der
WAZ-Mediengruppe. Nach wie vor fänden in Familien, Sportvereinen,
Kitas und Internaten Missbräuche statt, „doch sie werden nur noch als
Einzelfälle behandelt“. In der Pflicht sieht Hilgers auch die
schwarz-gelbe Bundesregierung. „Seit 18 Monaten liegt das Gesetz zur
Stärkung der Opferrechte brach“, sagte er. „Offenbar fällt es der
Diskontinuität der Bundesregierung zum Opfer. Zudem warteten die Oper
vergeblich auf den Entschädigungsfonds von 100 Millionen Euro, „weil
sich Bund und Länder nicht über die Finanzierung einigen können“.
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