Weil SPD und Grüne wissen, dass ein Verzicht auf
Gorleben zum jetzigen Zeitpunkt nicht durchzusetzen ist, fahren sie
eine Art Doppelstrategie: Sie lassen Gorleben im Spiel, legen es aber
darauf an, dass der Standort im Laufe des Verfahrens kippt. Der Plan
ist riskant, die Taktik auch der eigenen Basis kaum zu vermitteln.
Denn in Niedersachsen haben sich beide Parteien festgelegt, dass
Gorleben wegen seiner Vorgeschichte und seiner offensichtlichen
geologischen Schwächen bereits jetzt von der Liste gestrichen werden
soll. Hinter diese Position können sie im Fall eines Erfolgs bei den
Landtagswahlen kaum wieder zurück. Eine Befriedung des
gesellschaftlichen Großkonflikts Atomkraft ist nicht absehbar,
solange Gorleben als Endlagerstandort auch nur im Gespräch bleibt.
Umweltschützer und viele Kommunalpolitiker werden ein Endlager im
Wendland nicht akzeptieren. Gorleben bliebe für Jahrzehnte Brennpunkt
des Protestes.
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