Einem geschenkten Gaul schaut man nichts ins
Maul? Wer dieses Sprichwort beherzigt, wird sich freuen über die
paar Euro mehr, die der Finanzminister im kommenden Jahr als
Steuerentlastung spendieren will. Folgt man den Musterrechnungen,
sind für eine vierköpfige Durchschnittsverdienerfamilie sicherlich
zwei oder drei Kinobesuche pro Jahr auf Staatskosten drin. Wer
kein Freund deutscher Sprichwörter ist oder zum Nachrechnen neigt,
der wird sich über das vermeintliche Steuergeschenk schon sehr viel
weniger freuen. Denn die geplante Anhebung der Freibeträge ist
schlichtweg verfassungsrechtlich gefordert und der Ausgleich für die
»Kalte Progression« geht bereits auf einen Beschluss der
Vorgängerregierung zurück. Eine wirkliche Steuerreform sieht anders
aus. Und so wird der Staat trotz der vermeintlich großherzigen
Entlastung der Bürger weiterhin im Geld schwimmen. Sonderwünsche
lassen sich nahezu unbegrenzt erfüllen. Sparen? Ein Fremdwort.
Geradestehen dafür muss am Ende doch wieder der Steuerzahler
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