Er hat seinem Land alles gegeben. Jetzt muss
Südafrika weiter zusammenstehen – ohne Nelson Mandela. Von
US-Präsident Barack Obama bis Kubas Raùl Castro war gestern mit 90
Staats- und Regierungschefs tatsächlich die halbe Welt in Südafrika
vertreten. Diese Ehre gebührt Nelson Mandela wie kaum einem anderen
auf diesem Planeten. Er hatte allen Grund zur Rache und schaffte
Versöhnung, er befreite selbst die burische Oberschicht, die sich bis
in die 1990-er Jahre zu einer Art Herrenrasse verstiegen hatte – und
heute ihren Frieden macht. Bis Sonntag noch wird das Land auf seine
Art um Mandela trauern. Schmerz und Tränen werden mit Tanz und Gesang
erstickt. Danach muss die Regenbogennation ohne den Weisen vom Berg
ihren Weg weitergehen. Das wird nicht auf ewig an der Hand des ANC
sein, obwohl auch nach zwei Jahrzehnten kein anderes Kraftzentrum
erkennbar ist. Es bleibt zu hoffen, dass Mandelas Nachfolger, mit
Jacob Zuma ist der zweite bereits über seinen Zenit hinaus, auch
künftig klug bei der Weitergabe des Amtes verfahren, um nichts zu
verspielen.
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