Heute ist Aschermittwoch, und da ist bekanntlich
alles vorbei. Hoffentlich gilt das auch für die hysterische
Diskussion um das E10-Super, die gestern beim Benzingipfel ihren
unfreiwillig-karnevalistischen Höhepunkt fand. Da saßen vier
Bundesminister mit den Spitzen der Auto- und der Ölindustrie
zusammen, um den Autofahrern die Angst vor dem ungeliebten Treibstoff
zu nehmen und dann den Ratschluss zu verkünden: Wir müssen besser
informieren! Das ist ein Witz – und zwar ein schlechter. Drei Jahre
hätten alle Beteiligten dazu Zeit gehabt, denn so lange ist es schon
her, dass Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die Einführung von E10
verschoben hat. Sein Nachfolger Norbert Röttgen (CDU) steht nun nicht
minder düpiert da. Wahr ist: Die meisten Autos vertragen E10. Wahr
ist aber auch: Eine uneingeschränkte Garantie will niemand geben.
Wahr ist: Der höhere Alkoholanteil mindert in geringem Maße die
Abhängigkeit vom Erdöl. Wahr ist auch: Deshalb ist E10 noch lange
kein Öko-Treibstoff. Aschermittwoch ist der Beginn der Bußzeit. Die
Teilnehmer des Benzingipfels sollten die Gunst der Stunde nutzen.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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