Weniger Menschen als jemals zuvor beziehen Hartz
IV – eine gute Nachricht. Erfolgreiche Wirtschaftspolitik ist stets
auch gute Sozialpolitik. Der Boom am Arbeitsmarkt verringert die
Armut. Auf den zweiten Blick gibt es aber nur mit Einschränkungen
Grund zum Jubeln. Die Bundesagentur offenbart in ihren Zahlen eben
auch, dass sie an einigen Stellen keine Triumphe zu verkünden hat.
Diese Information lässt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU)
bei ihrem Schulterklopfen natürlich weg. Bei der Vermittlung von
Alleinerziehenden in den ersten Arbeitsmarkt kommt sie nicht voran.
Licht und Schatten gibt es auch bei der Kinderarmut. Wenn 257 000
Kinder und junge Menschen unter 15 Jahren und mit ihnen ihre Familien
nicht mehr auf Hartz IV angewiesen sind, ist das schon ein Wort, auch
wenn ein Teil dieses Rückgangs der demografischen Entwicklung
geschuldet ist. Doch 1,64 Millionen Kinder im Hartz-IV-Bezug sind
immer noch zu viele. Angesichts der sich abschwächenden Konjuktur
wächst die Herausforderung, auch diesen jungen Leuten eine dauerhafte
Perspektive zu verschaffen.
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Andreas Kolesch
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