Westfalen-Blatt: Hurrelmann: „Die 68er-Bewegung hat alles kaputt gehauen“

Der Erziehungswissenschaftler Klaus Hurrelmann
zieht eine widersprüchliche Bilanz der 68er-Bewegung. „1968 hat alles
kaputt gehauen und eine schreckliche Einseitigkeit in die Pädagogik
gebracht. Aber wahrscheinlich war das nötig, um von der autoritären
Schiene herunterzukommen“, sagte Hurrelmann dem Bielefelder
„Westfalen-Blatt“ (Mittwochsausgabe).

„Aus heutiger Sicht ist die Bilanz ambivalent, vielleicht sogar
etwas negativ. Die Reaktion auf die Erziehung vor 1968 war ein
starker Pendelausschlag. Die autoritäre Erziehungstradition wurde von
einem Moment auf den anderen völlig zu Recht als unhaltbar,
entwürdigend und menschenverachtend klassifiziert. Die Gegenbewegung
der 68er war aber ihrerseits absolut ideologisch. Der Irrglaube war,
dass nur eine selbstbestimmte Handlung ohne das Setzen irgendwelcher
Grenzen von außen Menschen stark machen würde“, sagte Hurrelmann
weiter.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell