Otto-Normalverbraucher schleppt in der Regel keine
Geldkoffer mit mehr als 5000 Euro Inhalt durch die Gegend. Insofern
treffen den Durchschnittsverdiener die Pläne der Bundesregierung für
eine Bargeld-Obergrenze nicht. Es sei denn, er führt Böses, also
Illegales im Schilde.
Wenn ein solches Limit also dazu beitragen kann, Terrorismus,
Kriminalität, Steuerbetrug und Schwarzarbeit zu behindern, weil es
die Geldwäsche erschwert, gibt es eigentlich keine gravierenden
Argumente gegen eine Begrenzung.
Allerdings müssen zwei Voraussetzungen zwingend erfüllt sein.
Erstens: Wirklich sinnvoll ist eine Obergrenze nur, wenn der gesamte
Euro-Raum mitspielt. Wer nur mal eben in Aachen über die Grenze
fahren muss, um sein Schwarzgeld zu waschen, den dürfte ein deutscher
Alleingang allenfalls amüsieren.
Zweitens: Wenn in Zukunft immer mehr Geldgeschäfte bargeldlos
abgewickelt werden (müssen), sollten sich alle Beteiligten vielleicht
noch einmal auf eine Stärkung von Datenschutz und Datensicherheit
besinnen. Der intelligente Bösewicht von heute klaut sich sein Geld
ja längst nicht mehr per Strumpfmasken-Überfall zusammen, sondern
digital. Mehr Aufklärung und schärfere Abwehrmaßnahmen tun not.
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