Westfalenpost: Kreative Lösung Von Rolf Hansmann

Spanien hat zusammen mit Griechenland die höchste
Arbeitslosenquote in der EU. Was besonders schwer wiegt: Die
Jugendarbeitslosigkeit liegt bei mehr als 56 Prozent. Eine
dramatische Zahl, denn gerade junge Menschen brauchen eine
(berufliche) Perspektive.

Die jungen Spanier, die in Willingen eine Ausbildung beginnen
wollen, kämpfen um diese Perspektive und gegen die Resignation. Sie
verdienen Respekt dafür, sich auf ein Wagnis in einem fremden Land
eingelassen zu haben, dessen Sprache sie (noch) nicht sprechen. Und
den Hoteliers in Willingen gebührt Respekt dafür, ein Pilotprojekt
gestartet zu haben, über dessen Ausgang sie noch keine Vorstellung
haben können.

Die Hilfe im Rahmen eines EU-Förderprogramms mit Spanien ist aber
nicht uneigennützig. Der Fachkräftemangel in der Hotellerie und
Gastronomie zwingt zu kreativen Lösungen. Es finden sich – auch im
Sauerland – kaum noch Schulabgänger, die sich in Hotels oder
Restaurants ausbilden lassen wollen. Eine schlechte Bezahlung kann
nicht der Grund dafür sein.

Jungen Leuten scheint eine geregelte Freizeit, in der soziale
Kontakte gepflegt werden können, wichtiger zu sein als eine Tätigkeit
in einem interessanten Ausbildungsberuf. Es ist anzunehmen, dass bald
auch Ausbildungswillige aus anderen kriselnden EU-Staaten hier
gefördert werden.

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