Gleiche Ausbildung, gleiche Arbeit, gleiche
Leistung – aber kein gleicher Lohn. Die angestellten Lehrer kämpfen
nicht nur für 6,5 Prozent mehr Gehalt. Sie kämpfen vor allem dagegen,
dass sie jeden Monat Netto 500 Euro weniger verdienen als ihre
Beamtenkollegen. Und sie kämpfen dagegen, dass sie von Land zu Land
nach Kassenlage bezahlt werden. Eine bundesweit einheitliche
Zuordnung zu Entgeltgruppen, wie sonst im öffentlich Dienst
eigentlich üblich, gibt es für die Lehrer nicht. Angestellte Lehrer
in Hessen verdienen also mehr als ihre Kollegen in
Berlin.
Der Streik ist folglich berechtigt. Und zwar nicht
nur aus Sicht der Lehrer, sondern auch der Schulkinder (und ihrer
Eltern). Denn die Gefahr ist groß, dass der eigene Mathematiklehrer –
wenn auch nicht in jungen Jahren, so doch auf lange Sicht – mit
weniger Begeisterung an die Arbeit geht als der verbeamtete Kollege
in der Nachbarklasse. Letztlich aber hängt der Schulerfolg, das haben
Studien ergeben, nicht unmaßgeblich von der Leistung der Lehrer ab.
Zudem gibt es einen bundesweiten Wettbewerb um die Lehrer,
vor allem in wichtigen Mangelfächern. Andere Länder locken mit
höheren Löhnen und Verbeamtungen bis ins höhere Alter – das könnte
langfristig ein Standortnachteil für die Kinder in NRW sein.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160