Transparenz ist wichtig – sagen immer alle. Beim
Thema Tierwohl heißt das: Die Verbraucher sehen, wie und wo das
Produkt entstanden ist, das sie sich in den Einkaufwagen werfen.
Anscheinend legen immer mehr Kunden vor allem beim Fleisch-Kauf Wert
auf diese Informationen. Sonst würde der Handel nicht reagieren. Es
gibt bereits zahlreiche sogenannte Gütesiegel. Zum Beispiel das der
Initiative Tierwohl, das von der Landwirtschaft ins Leben gerufen
wurde. Bald soll zusätzlich (oder anstatt?) noch ein staatliches
Label auf den Markt kommen. Genaues weiß man noch nicht; der Weg
durch die politischen Instanzen ist lang. Lidl hat gerade einen
vierstufigen Haltungskompass eingeführt. Stufe 1: Stallhaltung;
entspricht den gesetzlichen Vorgaben. Stufe 4; Bio, also teurer. Wenn
viele Ähnliches tun, aber eben nicht Dasselbe, dann trägt das nicht
zur Transparenz bei, sondern zur Verunsicherung. Der Handel war
bisher nicht in der Lage, sich gemeinsam und umfänglich auf
verbindliche Standards zu einigen. Erst jetzt mischt sich die Politik
ein – viel zu spät. Edeka hat übrigens neulich ein deutsches
Suppenhuhn für 99 Cent verkauft. Für das Tierwohl dürfte bei diesem
Preis nicht viel übrig bleiben. Wir lieben Lebensmittel…
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