In Afrika, wo sich 95 Prozent der Menschen zu einer Religion bekennen, sind Geistliche und religiöse Organisationen tief in den Gemeinschaften verankert. „Glaubensakteur:innen sind in ihren Gemeinschaften aktiv in den Bereichen Gesundheit, Bildung, leisten psychosoziale Unterstützung und üben so Einfluss auf demografische Entwicklungen aus. Ihre Nähe zu den Menschen macht sie zu unverzichtbaren Partnern in der Gestaltung des demografischen Wandels“, so Colette Rose, Autorin des Berichts.
Die Dialogserie African Dialogues on Faith and Demography, die von Religions for Peace, dem Auswärtigen Amt, UNFPA und dem Berlin-Institut (https://www.berlin-institut.org/) organisiert wurde, beleuchtete die Potenziale an der Schnittstelle zwischen Religion und Demografie. Sie bot Gelegenheit für Expert:innen, Geistliche und Mitglieder religiöser Initiativen aus ganz Afrika ins Gespräch zu kommen. Der Bericht basiert auf den Erkenntnissen der Dialoge und zeigt zentrale Handlungsfelder auf:
– Geschlechtergerechtigkeit fördern: Religiöse Führungspersönlichkeiten wirken gegen schädliche Praktiken wie Kinderheirat, geschlechtsspezifische Gewalt und weibliche Genitalverstümmelung und setzen sich für neue Rollenbilder und Gleichberechtigung ein.
– Sexuelle und reproduktive Gesundheit stärken: Religiöse Organisationen klären über Familienplanung und Gesundheitsfragen auf, beispielsweise durch geschlechtergerechte Interpretationen religiöser Texte.
– Bildung für Mädchen sichern: Mit geschlechtersensiblen Ansätzen und besserer Infrastruktur, z.B. kostenlosen Menstruationsprodukten, stellen Glaubensgemeinschaften sicher, dass Mädchen die Schule besuchen können.
– Jugendliche stärken: Religiöse Führungspersonen geben den Stimmen junger Menschen Raum, indem sie sie in Führungspositionen in religiösen Organisationen berufen.
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