Wissen zu bewegungsfördernden Maßnahmen in der Pflege auf einen Blick

Pflegebedürftige können erheblich von gezielter
Bewegungsförderung profitieren. Die neue Übersicht des ZQP hilft bei
der Auswahl passender Trainings in der stationären Pflege.

Regelmäßige Bewegung trägt erheblich zur Gesundheit und
Selbstständigkeit pflegebedürftiger Menschen bei. Sie hilft, geistige
und körperliche Fähigkeiten zu erhalten und Gesundheitsproblemen
vorzubeugen. Daher sollte Bewegungsförderung in der stationären
Pflege eine wichtige Rolle spielen.

Allerdings lässt sich in der Praxis häufig nur schwer einschätzen,
welche Interventionen aus dem unübersichtlichen Feld möglicher
Maßnahmen für die jeweiligen Bewohner geeignet sind. Auch an
Informationen zur Wirksamkeit der verschiedenen Programme ist – wenn
überhaupt – oft nur nach aufwändigen Recherchen zu gelangen. Das
Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat daher die Übersicht
„Bewegungsförderung in der stationären Pflege“ entwickelt. Sie bietet
wissenschaftlich fundierte Informationen zu 20 bewegungsfördernden
Maßnahmen.

Das neue ZQP-Angebot zeigt übersichtlich auf, welche
organisatorischen Voraussetzungen zur Umsetzung der
Trainingsprogramme erforderlich sind und wie diese durchgeführt
werden können. Zudem sind ist der aktuelle Kenntnisstand zur
Wirksamkeit der Konzepte dargestellt. Außerdem ist auf einen Blick
erkennbar, für welche spezifische Zielgruppe eine bestimmte
bewegungsfördernde Maßnahme geeignet ist. So können Interventionen
zum Beispiel gezielt für Bewohner mit und ohne körperliche oder
geistige Beeinträchtigungen ausgewählt werden. Einige Maßnahmen sind
auch für Menschen mit schwerer Demenz geeignet. Die Übersicht ist
klar strukturiert, die Inhalte sind schnell erfassbar und daher auch
gut für die Praxis geeignet.

„Bewegungsförderung ist ein wichtiger Aspekt gesundheitlicher
Prävention bei pflegebedürftigen Menschen. Sie kann dazu beitragen,
den Abbau körperlicher und geistiger Fähigkeiten zu verringern und
Alltagskompetenzen zu erhalten. Außerdem kann das Sturzrisiko gesenkt
und weiteren Gesundheitsproblemen vorgebeugt werden“, sagt Dr. Ralf
Suhr Vorstandsvorsitzender des ZQP. Allerdings sei in der Praxis
dringend zu beachten, dass pflegebedürftige Menschen auch das Recht
haben, nicht an Bewegungsförderung teilzunehmen: „Motivieren ist
wichtig und richtig – aber niemand darf gedrängt oder gar gezwungen
werden“, betont Suhr.

Deutlich wird durch die Aufbereitungsarbeit jedoch auch, dass es
derzeit bei vielen Konzepten der Bewegungsförderung in der Pflege an
Evidenz fehlt: Über die Wirksamkeit vieler Interventionen ist wenig
oder gar nichts bekannt. Und insbesondere für körperlich und geistig
stark eingeschränkte Menschen, z. B. mit fortgeschrittener Demenz,
sind bisher praktikable und wirksame Angebote Mangelware.

Die ZQP-Übersicht basiert auf einer Studie, die die Universität
Bielefeld im Auftrag der Stiftung durchgeführt hat sowie auf
ergänzenden Recherchen des ZQP.

Das Online-Angebot ist kostenlos unter www.zqp.de allen
Interessierten zugänglich.

Pressekontakt:
Torben Lenz
Tel: 030 275 93 95 – 15
E-Mail: torben.lenz@zqp.de

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