Xamit Datenschutzbarometer 2010: Anhaltender Trend zu mehr Datenschutzverstößen im Internet / Auch Webseiten von Parteien und Städten betroffen

Das Xamit Datenschutzbarometer 2010 zeigt
deutlich den ungebrochenen Trend hin zu mehr Datenschutzverstößen im
Internet. So wurden insgesamt 73 Verstöße gegen deutsches Recht oder
weitere Fälle von Beanstandungen pro 100 deutscher Webpräsenzen
festgestellt. Das sind rund 20 Prozent mehr als im Jahr 2009. Auch
Webseiten von Parteien, z. B. der CSU, sowie von großen deutschen
Städten, wie bspw. Hannover, Augsburg und Mönchengladbach, weisen
Datenschutzmängel auf. Die Datenschutzexperten der Xamit
Bewertungsgesellschaft mbH, Düsseldorf, analysierten den Quellcode
von mehr als zwei Millionen deutschen Webseiten. Untersucht wurden u.
a. das heimliche Erstellen von Webstatistiken, der Einsatz von
Kontaktformularen ohne entsprechende Datenschutzerklärung, der
Betrieb von unsicheren PHP-Installationen bei Webshops sowie die
Einbindung von Werbung durch Dritte ohne Hinweis auf die daraus
gewonnenen Nutzerdaten. Erstmalig wurde auch die Verwendung des
Facebook „Like-Buttons“ untersucht.

„Seit der Erstauflage des Datenschutzbarometers im Jahr 2008 sind
die Beanstandungen der Webseiten abermals gestiegen“, sagt Dr. Niels
Lepperhoff, Geschäftsführer der Xamit Bewertungsgesellschaft mbH.
„Ohne eine verstärkte Kontrolle der Datenschutzgesetze steht zu
befürchten, dass sich dieser Trend ungebremst fortsetzen wird.“ Um
die Möglichkeiten der Datenschutzkontrolle in Deutschland zu
dokumentieren, haben die Düsseldorfer die Stellenausstattung der
Aufsichtsbehörden des Bundes und der Länder untersucht. Auch hier ist
das Ergebnis ernüchternd: Gerade mal 2,6 Stellen pro 100.000
Unternehmen stehen bundesweit für deren Kontrolle und weitere
Tätigkeiten zur Verfügung.

Eine Premiere im Xamit Datenschutzbarometer 2010 ist die
Untersuchung des sogenannten „Like-Buttons“ von Facebook. Ist dieser
auf einer Webseite eingebunden, kann ein Websurfer durch sein
Anklicken anderen Facebook-Nutzern mitteilen, welche Webseiten er
mag. Die Autoren der Studie sind überzeugt, dass die Einbindung des
Like-Buttons nur schwer mit dem deutschen Datenschutzgesetz vereinbar
ist, da er Nutzerdaten in der Regel ohne Einwilligung des
Internetsurfers an Facebook weiterleitet. „Die Möglichkeiten des
Internets scheinen schier unbegrenzt und die Technik wird immer
ausgefeilter“, sagt Dr. Lepperhoff. „Doch nicht alles, was technisch
machbar ist, ist auch erlaubt. Daher sollte ein Webseitenbetreiber
vor der Implementierung neuer Features in eine Webseite diese immer
kritisch überprüfen, ob sie auch allen Sicherheits- und
Gesetzesanforderungen entsprechen.“

Herr Dr. Niels Lepperhoff steht für Interviews zur Verfügung. Für
Terminvereinbarungen sowie Fragen und weitere Informationen wenden
Sie sich bitte an unten angegebenen Kontakt.

Zum Hintergrund des Xamit Datenschutzbarometers 2010

Xamit führte im Rahmen des Datenschutz-Barometers 2010 eine
umfassende Überprüfung von 26.742 Webpräsenzen von in Deutschland
ansässigen Unternehmen, politischen Organisationen, Gemeinden und
Vereinen durch. Insgesamt wurden über zwei Millionen Webseiten auf
die Einhaltung geltender Datenschutzbestimmungen hin untersucht.
Außerdem wurden die deutschen Aufsichtsbehörden angeschrieben und
ihre Stellenanzahl in Vollzeitäquivalenten erfragt.

Das vollständige Xamit Datenschutzbarometer 2010 steht ab sofort
zum kostenlosen Download unter
www.xamit-leistungen.de/studienundtests/index.php zur Verfügung.
Neben den detaillierten Untersuchungsergebnissen sind darin auch
Handlungsempfehlungen für Webseitenbetreiber zum sicheren,
vertrauensbildenden und gesetzeskonformen Umgang mit Personendaten
enthalten sowie Tipps für Webseitenbesucher, um ihre Surfspuren zu
verringern.

Über Xamit

Die Xamit Bewertungsgesellschaft mbH, Düsseldorf, ist
spezialisiert auf Datenschutz- und IT-Sicherheitsfragen des
Mittelstands sowie Autor zahlreicher Fachartikel und Studien rund um
die Themen Datenschutz und IT-Sicherheit. Xamit-Experten vereinen
IT-technisches, betriebswirtschaftliches und rechtliches Know-how.
Als Mitglied im Berufsverband der Datenschutzbeauftragten (BvD)
stellen sie externe Datenschutzbeauftragte (TÜV-geprüft), entwickeln
Datenschutzkonzepte und ermitteln Compliance-Verstöße und
Sicherheitslücken. So werden Unternehmenswerte geschützt. Des
Weiteren begleitet und unterstützt Xamit Wirtschaftsprüfer bei
Unternehmensprüfungen.

Für Fragen, weitere Informationen und reprofähige Grafiken wenden Sie
sich bitte an:
Xamit Bewertungsgesellschaft mbH
Sabine Thursch
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