Die Zahl klingt wie eine Erfolgsgeschichte für die
Generikaindustrie: Um 1,5 Prozent konnten die qualitativ hochwertigen
aber preiswerten Folgeprodukte der patentfrei gewordenen
Erstanbieterpräparate – die Generika – gemessen am Absatz im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum von Januar bis August 2010 zulegen.
280 Millionen der insgesamt mehr als 443 Millionen
Arzneimittelpackungen, die in den ersten acht Monaten diesen Jahres
von Apotheken auf Kassenrezept an Patienten abgegeben wurden, waren
Generika. In 63 von 100 Fällen bekamen die Versicherten der
gesetzlichen Krankenkassen Produkte der Generikahersteller.
Dagegen wuchs der Umsatz, den die Gesetzliche Krankenversicherung
(GKV) mit Generika machte, nur um 1,1 Prozent. Dies belegt eindeutig,
dass der Preiswettbewerb, den sich die Generikahersteller
untereinander liefern, weiterhin in vollem Gange ist. Davon
profitieren die Krankenkassen Monat für Monat. Allein bis August 2010
wurden sie durch den Einsatz von Generika bereits um 5,871 Milliarden
Euro entlastet. Bis zum Jahresende wird die Einsparsumme erneut bei
über 8 Milliarden Euro liegen.
Die Daten zeigen, wie sehr der ohnehin preiswerte Generikamarkt
durch massive Absenkungen der Festbeträge und
Zuzahlungsfreistellungsgrenzen unter Druck steht. Dies gilt umso
mehr, als die Preisnachlässe aus Rabattverträgen bei diesen Zahlen
noch nicht einmal berücksichtigt sind.
Wollen die Kassen den Wettbewerb auch in Zukunft für die
Entlastung ihrer Ausgaben nutzen, dürfen sie bei ihren
Rabattvertragsausschreibungen nicht weiter nur auf
Unterbietungswettbewerb setzen. Viele Unternehmen können diesen jetzt
schon nicht mehr mitgehen. Am Ende könnten nur noch wenige Hersteller
den Markt unter sich aufteilen. Die Folge wäre, dass der bislang
intensive Wettbewerb um Qualität und Preis, der durch die heutige
Anbietervielfalt entsteht, zum Erliegen kommt. Die Folgen bekämen die
Kassen selbst als Erste zu spüren. Denn die Grundlage für die
nachhaltigen Einsparungen durch Generika würde damit entfallen. Die
Zeche zahlen letztlich die Versicherten.
http://www.progenerika.de/de/publik/zahl/2010-11.html
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