Es sieht ganz danach aus, dass Merkel und
Gabriel den Doppelpass üben. Die Regierungschefin versichert ihrem
Vizekanzler, sie habe „volles Vertrauen“, obwohl Gabriel behauptet,
die SPD-Spitze habe sich beim Umgang mit den ministeriellen Hinweisen
auf Edathy-Ermittlungen korrekt verhalten. Merkel weiß, dass sie
Gabriel hilft, seine Spitzenstellung in der SPD weiter zu stärken,
wenn sie Oppermanns Geschwätzigkeit zum jetzigen Zeitpunkt nicht
thematisiert. Sie stützt damit auch Frank-Walter Steinmeier. Die drei
werden es ihr bei nächster Gelegenheit zu danken haben. Sie sind
einer Kanzlerin verpflichtet, der parteipolitische Empörung fremd
ist. Schwarz-Rot muss das nicht schaden.
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