Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Bundesregierung/Krankenkassenreform

Wer mehr verdient, wird künftig wieder mehr für
die Gesundheit zahlen. Der bürokratische Sozialausgleich ist bald
Vergangenheit. Gutverdienende werden das im Geldbeutel spüren.
Insofern darf sich die SPD die Neuregelung als Erfolg verbuchen.
Merkel kann das aber verschmerzen, weil Arbeitgeber fortan nur noch
die Hälfte des einheitlichen Beitrags zahlen, der Rest ist
Privatsache. Die aktuellen Milliarden-Rücklagen der Krankenkassen
werden nicht lange darüber hinwegtäuschen, dass Gesundheit schon bald
für alle teurer wird. Doch ob sich die Kosten nur moderat erhöhen
oder davongaloppieren, hängt weniger von der Finanzierungstechnik als
von der Frage ab, was wir uns künftig solidarisch leisten wollen oder
können. Die Antworten darauf sind wirklich schwer.

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