WAZ: Holprige Startphase – Kommentar von Dietmar Seher

Bundesfinanzminister Schäuble hat sich gern dem
Druck gebeugt: 1600 zusätzliche Stellen für die „Finanzkontrolle
Schwarzarbeit“, um die Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns zu
kontrollieren.

Das zeigt auch die Bedeutung einer der größten Sozialreformen der
letzten Jahre. Noch wichtiger: Dass der Personalschub denjenigen
hilft, die vom Arbeitgeber bei der Mindestbezahlung über den Tisch
gezogen werden.

Alle 1600 werden aber erst 2020 im Einsatz sein. Erfahrungsgemäß
holpert es bei der Durchsetzung einer gesetzlichen Regelung zu Beginn
am meisten. Wie sollen zunächst einmal 200 Leute mehr, verteilt über
das ganze Bundesgebiet, möglichen Rechtsbrechern unter den
Firmenchefs signalisieren können, dass mit dem Staat in diesem Fall
nicht zu spaßen ist? Unter dem Strich aber bleibt die Entscheidung
richtig.

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