Massenhaft waren die Meinungsroboter vor der
Brexit-Abstimmung in Großbritannien unterwegs. Auch im US-Wahlkampf
kommen „Social Bots“ zum Einsatz, beurteilen etwa im Netz die
Kandidaten nach den TV-Duellen. Sie erzeugen bei bestimmten Themen in
den sozialen Medien wie Facebook oder Twitter durch millionenfache
Kommentare und Meldungen Stimmung, schaffen Trends und beeinflussen
so die Meinung von Politikern und Wählern. Dahinter aber stecken oft
Einzelpersonen oder Interessengruppen, die nicht selten Tausende
falsche Profile steuern. Ihnen geht es nicht um Wahrheit, sondern um
politische Propaganda.
Diese Technik wird irgendwann auch nach Deutschland
herüberschwappen. Noch verfügen die Parteien nicht über genügend
große Finanzmittel, um große Bot-Kampagnen zu starten. Doch die
Technik wird immer billiger. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis
auch bei hiesigen Wahlkämpfen im Internet Stimmung gemacht wird.
Technisch ist gegen Bots wenig auszurichten. Daher wird es hohe Zeit,
dass sich die Politiker dieser Gefahr bewusst werden. Sie müssen
Maßnahmen entwickeln, um zumindest die Folgen besser zu
kontrollieren.
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