Zentralrat der Muslime kritisiert einseitige
Debatte über sexuelle Übergriffe
Vorsitzender Mazyek: AfD missbraucht die Missbrauchs-Debatte
Osnabrück. In der Debatte um islamfeindliche Tweets der AfD hat
der Zentralrat der Muslime vor einer fehlgeleiteten Diskussion in
Deutschland über sexuelle Übergriffe und die Herkunft der Täter
gewarnt. Der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek sagte in einem
Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch), sexueller
Missbrauch sei nicht von der Nationalität und Religion der Täter
abhängig. „Bei einigen ist die MeToo-Debatte wirkungslos
vorbeigerauscht, dass sieht man hier wieder sehr deutlich“, sagte
Mazyek. Die MeToo-Bewegung habe gezeigt, dass Missbrauch in allen
Gesellschaftsschichten und Ländern vorkomme. „Man muss diese Taten
von allen Seiten beleuchten. Es ist inhaltlich egal, welche Herkunft
die Täter haben, das ändert die Qualität des Verbrechens nicht“,
betonte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime.
Der Zentralrats-Vorsitzende kritisierte die AfD-Führung: „Das
eigentliche Problem dieser Leute ist nicht, dass sie rassistisch und
stereotyp unterwegs sind, sondern dass ihnen das Schicksal der Opfer
egal ist und sie lieber den Missbrauch des Missbrauchs vollziehen.“
Sie würden „diese schrecklichen Schicksale instrumentalisieren, damit
sie ihrem Weltbild, das mit geballten Vorurteilen behaftetet ist,
entsprechen. Um eine objektive Bekämpfung dieser Verbrechen geht es
dabei kaum“.
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