NOZ: Bafin-Chef sieht Lebensversicherer unter Druck

Bafin-Chef sieht Lebensversicherer unter Druck

Hufeld: Lage wegen des Zinstiefs angespannt

Bonn. Deutschlands oberster Finanzaufseher Felix Hufeld sieht die
Lebensversicherer „aufgrund des Zinstiefs erheblichem Druck
ausgesetzt.“ Die Lage sei angespannt, aber es handle sich um keine
akute Krise, sagte der Präsident der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) im Gespräch mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Freitag).

Hufeld skizzierte das Problem wie folgt: „Die Kapitalerträge
schmelzen schneller ab als die höherverzinslichen Verpflichtungen,
die die Versicherer in früheren Jahren eingegangen sind.“ Sowohl die
Aufsicht als auch die Anbieter selbst arbeiteten aber „seit Jahren
sehr hart an Maßnahmen, die die Stabilität erhöhen“. Als Beispiel
nannte der Bafin-Präsident die sogenannte Zinszusatzreserve. Diesen
Puffer müssen die Lebensversicherer bilden, um ihre langfristigen
Zahlungsversprechen abzusichern. „Hier hat sich bereits ein
erheblicher Betrag angesammelt: Zum Jahresende 2017 waren es etwa 60
Milliarden Euro.“

Viele Versicherungsunternehmen haben das Neugeschäft mit
Lebensversicherungen bereits eingestellt. Manche Anbieter wie die
italienische Generali erwägen auch, Altbestände an Abwicklungsfirmen
zu verkaufen. Hufeld betonte, dass solche Bestandsübertragungen an
strenge Voraussetzungen geknüpft seien. „Vereinfacht formuliert
dürfen die Kunden durch eine Bestandsübertragung nicht schlechter
gestellt sein als vorher. Und das prüfen wir genau.“ Allerdings gebe
es bisher nur eine begrenzte Anzahl von Fällen.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell