SPD-Gesundheitsexperte: Mindestpreise beim
Alkohol helfen nicht
Lauterbach fordert stattdessen bessere Aufklärung und einen Stopp
für „Lockangebote“ an Supermarktkassen
Osnabrück. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält einen
Mindestpreis für Alkohol, wie er in Schottland zur Bekämpfung von
Suchterkrankungen eingeführt wurde, in Deutschland “ nicht für
hilfreich“. „Wie Studien ergeben, führen höhere Steuern auf Alkohol
nicht zur Senkung des Konsums“, sagte Lauterbach der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Anders als bei der auf Kinder
abzielenden Kampagne gegen Alkopops, die zumeist vom Taschengeld
bezahlt würden, wirkten Preissteigerungen bei Alkohol nach
derzeitigen Erhebungen nicht abschreckend. Die vor 14 Jahren
eingeführte Steuer auf sogenannte Alkopops sei deshalb kein Vorbild.
Zur Reduzierung des Alkoholkonsums schlug Lauterbach vor, die
Platzierung von „Lockangeboten“ in kleinen Flaschen direkt an den
Supermarktkassen nicht länger zu dulden. Außerdem müsse Alkoholismus
„enttabuisiert“ werden. Schon bei ersten Anzeichen sollte es
niedrigschwellige Hilfsangebote geben. Auch die Aufklärung über die
gesundheitlichen Risiken nannte Lauterbach stark verbesserungswürdig.
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