Das geht nun schon bald seit eineinhalb Jahren
so: Wahlkampf, Bundestagswahl, quälend lange Regierungsbildung und
seither eine Koalitionskrise an der anderen. Was sich in der Berliner
Politik abspielt ist Ausdruck eines tiefen Risses, der durch die
Gesellschaft geht, und einer großen Ratlosigkeit darüber, wie er
wieder gekittet werden kann. Die einen versuchen es mit dem nächsten
Appell, man möge doch bitte ruhig zur Sacharbeit zurückkehren, um die
realen Schwierigkeiten des Landes zu lösen. Die anderen setzen
darauf, lieber früher als später die Bundeskanzlerin abzusägen – in
der irrigen Annahme, dass damit quasi über Nacht alle Probleme
verschwänden. Fakt ist, dass die Bundesrepublik fast nur noch mit
sich selbst beschäftigt ist. Und ein Ende dieser andauernden
Nabelschau scheint nicht in Sicht.
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