Nach dem Tsunami: Indonesische Kinder von Menschenhändlern bedroht

Nach dem verheerenden Tsunami in Indonesien droht
den Kindern auf Sulawesi weitere Gefahr: Die SOS-Kinderdörfer
weltweit warnen vor Menschenhändlern. „Fälle von Kinderhandel gibt es
in Indonesien täglich. Das aktuelle Chaos auf Sulawesi macht es
Entführern besonders leicht“, sagt Gregor Nitihardjo, Leiter der
SOS-Kinderdörfer in Indonesien. Nach Schätzungen der Organisation
werden in Indonesien jährlich 100.000 Kinder Opfer von Kinderhandel.
Die meisten von ihnen werden zur Prostitution gezwungen, andere als
Arbeitssklaven in der Landwirtschaft und in Fabriken eingesetzt.

Das Erdbeben mit nachfolgendem Tsunami hat etwa 70.000 Menschen
auf Sulawesi obdachlos gemacht, darunter mindestens 20.000 Kinder.
„In den überfüllten Nothilfecamps sind die Kinder gemeinsam mit
Erwachsenen untergebracht. Es mangelt an Wasser, Nahrung,
ausreichenden Zelten und vor allem an Schutz und Sicherheit“, sagt
Nitihardjo. Gerade die unbegleiteten Kinder seien gefährdet,
Kinderhändlern in die Hände zu fallen. Die Hilfsorganisation geht
davon aus, dass etwa 5.000 Jungen und Mädchen aktuell unbegleitet
sind, da ihre Eltern bei der Katastrophe ums Leben gekommen sind oder
von ihnen getrennt wurden.

Die SOS-Kinderdörfer haben deshalb nach der Katastrophe damit
begonnen, Kinderschutzzentren in der Region rund um die Hafenstadt
Palu zu errichten. Das erste Zentrum ist bereits in Tumbeleka nahe
Palu in Betrieb gegangen, bis zu elf weitere sollen folgen. „Der
Bedarf an Hilfe wird derzeit nicht mal ansatzweise gedeckt! Wir tun
alles, um die Kinder in Sicherheit zu bringen“, betont Nitihardjo.

Pressekontakt:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

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