Ein Kommentar von Detlev Hüwel:
Mit dem neuen Landesarchiv am Duisburger Innenhafen wollte die
alte schwarz-gelbe Landesregierung von Ministerpräsident Jürgen
Rüttgers (CDU) ein architektonisches Highlight setzen. Trotz
angespannter Kassenlage scheint Geld dabei zunächst keine
vordringliche Rolle gespielt zu haben. Ein erster
Architekturwettbewerb verlief nach Ansicht der Befürworter dieses
Großprojekts unbefriedigend, so dass eine zweite Ausschreibung unter
Einbeziehung von Star-Architekten erfolgte. Dass jetzt der
landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) als Buhmann
hingestellt wird, kann allenfalls Teil der Wahrheit sein, denn noch
immer trifft die „die Politik“ die Entscheidung. Die Umstände, die
zum Erwerb der Duisburger Immobilie führten, muten so absonderlich
an, dass ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss wahrscheinlich
ist. Seine Arbeit würde allerdings derzeit dadurch erschwert, dass
parallel zu den behördlichen Aufklärungsversuchen ein
staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren läuft. Denn
möglicherweise ist beim BLB oder in seinem Umfeld nicht alles mit
rechten Dingen zugegangen. Und zwar nicht nur in Duisburg, sondern
auch bei anderen Großprojekten. Von Korruption ist die Rede.
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