Rot-Grün kann Schwarz-Gelb nun schwarz auf weiß per
Gutachten bescheinigen, was Klagen und Kritik aus dem ganzen Land
erahnen ließen: Das Kinderbildungsgesetz der alten Landesregierung
mag gut gedacht gewesen sein, aber es war schlampig gemacht. Vor
allem war es chronisch unterfinanziert. Und wer – wie die SPD – mit
der schlichten Losung „Kibiz ist Mumpitz“ den Protest organisiert
hat, wird dem Kind am Ende des Reformprozesses wohl einen neuen Namen
geben müssen. Der frühere Familienminister Laschet wird fast zur
tragischen Figur. Immerhin war es der CDU-Politiker, der jene Reform
der Kindergärten anpackte, der Sozialdemokraten beharrlich
ausgewichen waren. Erinnert sei nur an den über Jahre verschlafenen
Ausbau der Kleinkind-Betreuung. Doch nun ist es wiederum die SPD, die
Laschets Gesetz umkrempeln will. Das kostet vor allem Geld. Die
Gratis-Kita, möglichst bis 2015 für alle Jahrgänge, findet natürlich
ebenso so viel Gefallen wie mehr Erzieherinnen. Populär? Wenn SPD und
Grüne zusätzliche Millionen für Kinder und Bildung ausgeben, werden
ihnen das jene kaum vorwerfen können, die genau dies immer gefordert
haben.
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