Die Lehren aus Fukushima – WWF fordert in Deutschland Konsequenzen aus Nuklearkatastrophe in Japan

Erdbeben, Tsunamis und außer Kontrolle geratene
Kernreaktoren. Japan kämpft gleich mit mehreren Katastrophen.
Insbesondere der drohende GAU in den Nuklearanlagen von Fukushima
hält die Welt in Atem. Zur Katastrophe nimmt Eberhard Brandes,
Vorstand des WWF Deutschland, Stellung:

„Die Nachrichten aus Japan bewegen uns alle zutiefst. Unser
Mitgefühl gilt den Opfern der Naturkatastrophe und ihren Angehörigen
ebenso wie den Menschen, die wegen radioaktiver Verseuchung ihre
Siedlungen verlassen mussten und mit banger Sorge in die Zukunft
blicken. Die Lage in den Reaktorblöcken in Fukushima ist nach wie vor
unüberschaubar.

Wir alle hoffen, dass es den Verantwortlichen gelingt, die Anlagen
wieder unter Kontrolle zu bringen und eine massive Freisetzung von
Radioaktivität noch zu verhindern. Leider deuten die Informationen,
die uns aus Asien erreichen, darauf hin, dass wir mit dem
Schlimmsten rechnen müssen.

Die Ängste und Befürchtungen der Bevölkerung müssen auch aus
Respekt vor den japanischen Opfern ernst genommen werden. Mit dem
Unfall in Japan hat sich unser Verständnis vom „Restrisiko“
kerntechnischer Anlagen grundsätzlich gewandelt. Technologische
Risiken, die gerade wegen ihrer ungeheuren Ausmaße bislang als
unmöglich oder wenigstens äußerst unwahrscheinlich galten, sind
ausgerechnet im Hochtechnologieland Japan Wirklichkeit geworden. Das
muss auch in Deutschland Konsequenzen haben. Die deutsche
Bundesregierung muss die gerade beschlossene Laufzeitverlängerung
zurücknehmen und den Ausstieg aus der Kernenergie beschleunigen.
Konkret heißt das: die älteren Reaktoren müssen schnellstmöglich vom
Netz.

Deutschlands Energieversorgung wird in Zukunft ohne Kernkraft und
Kohlekraftwerke auskommen, wenn es seine Potenziale für erneuerbare
Energien und Energieeffizienz nutzt. Technologisch ist unser Land
hierfür gerüstet; die Bundesregierung muss jetzt die Weichen
stellen.“

Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Jörn Ehlers, Pressestelle, WWF Deutschland, 030-311 777 422
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