FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hat die
Ratingagenturen scharf kritisiert. „Das selbstbewusste Heben oder
Senken des Daumens ist schon bemerkenswert“, sagte Brüderle der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). „Über
die Rolle der Ratingagenturen bei der Finanzmarktkrise muss man
diskutieren“, forderte der frühere Bundeswirtschaftsminister. Der
Bewertungsmarkt werde von nur drei US-Ratingagenturen beherrscht. Sie
hätten maßgeblichen Einfluss auf die Zukunft der Euro-Zone. „Die
Etablierung einer Europäischen Ratingagentur wäre Schweiß und
Hirnschmalz wert, denn ein europäischer Wettbewerber würde dieses
enge Oligopol aufbrechen“, sagte Brüderle. Griechenland habe auf dem
Weg zu mehr Solidität „erste Schritte“ unternommen. „Das sollten auch
die Ratingagenturen zur Kenntnis nehmen“, mahnte Brüderle. Die
Ratingagentur Standard & Poor´s hatte griechische Anleihen am Montag
um drei Bonitätsstufen auf den Ramschstatus CCC herabgesenkt. Damit
erhielt Griechenland die weltweit schlechteste Bewertung.
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