Informationenüber die Qualität von Pflegeheimen weiter entwickeln!

„Der bpa begrüßt die Ergebnisse des Modellprojektes
zur Messung der Ergebnis- und Lebensqualität in Pflegeheimen als
wichtigen Beitrag, künftig in entscheidenden Bereichen der Pflege
und Betreuung eine genauere Beurteilung der Ergebnisqualität zu
ermöglichen. Damit können sowohl die einrichtungsinterne
Qualitätsentwicklung gefördert werden als auch wichtige Grundlagen
für die Qualitätsprüfung durch externe Institutionen sowie für die
Qualitätsberichterstattung geliefert werden. Jetzt müssen die für
eine Umsetzung notwendigen inhaltlichen, vertraglichen und
gesetzlichen Änderungen vorgenommen werden“, so Herbert Mauel,
Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste
e.V. (bpa), der bundesweit mehr als 7.000 private Pflegeeinrichtungen
vertritt.

Die Wissenschaftler haben umsetzbare, begründete und in der Praxis
erprobte Verfahren vorgelegt, die es ermöglichen, Ergebnisqualität
verlässlich zu messen. Darüber hinaus liegen allerdings auch
begründete Analysen vor, warum dies nicht in allen Bereichen der
Versorgung möglich ist. Diese wichtige Klärung liefert auch die
Begründung dafür, dass in wichtigen Bereichen der
Qualitätsberichterstattung nur Aussagen zu den Bereichen der
Struktur- und Prozessqualität getroffen werden können.

„Eine zentrale Erkenntnis des Modellprojektes ist, dass zur
Beurteilung der Ergebnisqualität nur die von den Einrichtungen
strukturiert und vergleichbar erhobenen Daten die Grundlage liefern
können. Zu berücksichtigen ist, dass wir in allen Pflegeheimen
zunächst eine einheitliche strukturierte Datenerhebung zu dem jeweils
individuellen Verlauf bei den jetzt beschriebenen Indikatoren
einführen müssen. Wir benötigen schnell verlässliche Vereinbarungen,
um die notwendigen Voraussetzungen schaffen zu können“, führte
Herbert Mauel weiter aus.

Besondere Beachtung verdienen die Ergebnisse des Modellprojektes,
welche auf Erhebungen aller Bewohnerinnen und Bewohner und damit
nicht nur auf einer Stichprobe beruhen. Hier werden wichtige
Erkenntnisse geliefert, insbesondere zu der Situation bei zentralen
pflegerischen Risiken wie z.B. Ernährung und Flüssig-keitsversorgung,
Dekubitus, Stürzen mit gravierenden Folgen oder auch Kontrakturen.
Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass diese Risikogruppen keineswegs
die übliche Situation im Pflegeheim repräsentieren, sondern nur sehr
kleine Gruppen betreffen. Die Erkenntnisse sind insofern wichtig, als
sie helfen können, die öffentliche Wahrnehmung der Pflege und die
Situation in den Pflegeeinrichtungen einander anzugleichen.

Weiterhin hält der bpa es für kurzfristig erforderlich, auch für
den ambulanten Pflegebereich ein vergleichbares Gutachten zur
Darstellung und Messung von Ergebnisqualität in Auftrag zu geben.

Zum Hintergrund

Das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für
Familien, Senioren, Frauen und Jugend haben das Forschungsprojekt
„Entwicklung und Erprobung von Instrumenten zur Beurteilung der
Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe“ gefördert. Der
Abschlussbericht liegt jetzt vor. Insgesamt waren an dem Projekt
nahezu 50 Pflegeheime direkt beteiligt.

Empfehlungen des bpa

Um die von Pflegeeinrichtungen erbrachten Leistungen insbesondere
hinsichtlich der Ergebnis- und Lebensqualität künftig genauer messen
und auch darstellen zu können, empfiehlt der bpa

– kurzfristig

– die breite fachliche Diskussion zu den vorgelegten Ergebnissen,
Möglichkeiten und Grenzen zu unterstützen,
– die Möglichkeiten und Chancen sowohl für die
Versorgungssituation und das interne Qualitätsmanagement in den
Pflegeheimen als auch für die externe Qualitätsprüfung und
-berichterstattung bekannt zu machen,
– auch Grundlagen zur Beurteilung der Ergebnisqualität in weiteren
Versorgungsbereichen, insbesondere der ambulanten Pflege zu
schaffen,

– mittelfristig

– die inhaltlichen, strukturellen, vertraglichen und gesetzlichen
Voraussetzungen zur Fortentwicklung der Qualitätsbeurteilung und
-berichterstattung zu schaffen,
– den Aufbau einer strukturierten und vergleichbaren Datenerhebung
in den Pflegeheimen zur Messung von Ergebnisqualität zu fördern,
– die weitere wissenschaftliche Entwicklung von Indikatoren zur
Beurteilung der Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe
zu unterstützen,

– langfristig
– die einrichtungsbezogenen wie öffentlichkeitsbezogenen
Auswirkungen einer stärkeren Ausrichtung auf die
Ergebnisqualität zu evaluieren.

Materialien

Die Erklärung des Steuerungskreises zum Abschlussbericht des
Forschungsprojektes „Entwicklung und Erprobung von Instrumenten zur
Beurteilung der Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe“ und
den Abschlussbericht finden Sie unter www.bpa.de (Presse).

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Herbert Mauel, Tel.: (030) 30 87 88 60.