WAZ: Ein Machtwort ist fällig. Kommentar von Wilhelm Klümper

Bochum leistet sich eine Provinzposse. Als kürzlich
die Nachricht kam, dass Ackermann und Stoiber im Herbst im
Schauspielhaus mitdiskutieren sollten, hagelte es Kritik aus der
linken Kulturecke. Allen voran Ex-Intendant Steckel und Regisseur
Nobel erklärten Ackermann zur unerwünschten Person. Das
Schauspielhaus sei „der Kunst der Schauspieler und ihrem Bemühen um
eine andere Welt vorbehalten“.

Das Schauspielhaus gehört nicht Intendanten und Schauspielern,
sondern der Stadt und wird allein vom Bochumer Steuerzahler jährlich
mit 17 Millionen Euro subventioniert. Mithin hätte Bochums
Oberbürgermeisterin Scholz ein Machtwort sprechen müssen. Aber ebenso
wie der jetzige Intendant Weber schlug sie sich in die Büsche und
überließ die öffentliche Debatte der linken Kulturschickeria. Derweil
sagte Ackermann ab. Wachsweich bekundet Scholz jetzt öffentlich ihr
Bedauern über die Absage von Ackermann. Sie sollte aber lieber so
laut auf den Putz hauen, dass es auch ihr Intendant, der Regisseur
und das Ensemble verstehen. Schade, dass der sturmerprobte Ackermann
seinen linken Kritikern nicht die Stirn bietet und nach Bochum kommt.

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