Der Tagesspiegel: FDP-Abgeordneter: CanelsÄußerung zum Ende von Schwarz-Gelb ist keine Einzelmeinung

Berlin – Der FDP-Bundestagsabgeordnete Erwin Lotter
warnt davor, die Äußerungen seiner Fraktionskollegin Sylvia Canel zum
Ende der schwarz-gelben Koalition „als Einzelmeinung abzutun“. „Dies
wäre ein schwerer Fehler“, sagte Lotter dem „Tagesspiegel“
(Samstagausgabe) an die Adresse der Koalitionsspitzen. Dennoch sei
der Hinweis Canels auf persönliche Sympathien für einen
Koalitionsbruch „wenig hilfreich“ gewesen. Angesichts der anhaltenden
Hysterie auf den Finanzmärkten und der dramatischen Verwerfungen in
bisher stabilen Gesellschaften Westeuropas dürfe es „natürlich kein
Weiter so“ geben, sagte der Augsburger Abgeordnete. Die Regierung
dürfe nicht ignorieren, dass die Menschen zunehmend an der
Lösungskompetenz der Politiker zweifeln. Jeder Bundestagsabgeordnete
müsse kritisch prüfen, wie das Vertrauen der Bürger zurückgewonnen
werden könne.

Die Hamburger Bundestagsabgeordnete Sylvia Canel (FDP) hatte sich
am Donnerstag für das Ende der schwarz-gelben Koalition im Bund
ausgesprochen. „Ja“, ein vorzeitiges Ende von Schwarz-Gelb fände sie
„sympathisch“, sagte sie dem lokalen Fernsehsender Hamburg 1. Sie sei
„mit manchem sehr unglücklich in dieser Koalition“. Die Kompromisse
dort hätten sich für die FDP oft als nachteilig erwiesen.

Lotter ist seit November 2008 für den Wahlkreis Augsburg-Land
Mitglied des Deutschen Bundestages.

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