Demografischer Wandel – das oft im Munde geführte
Bürokratenwort vom bedrohlichen Bevölkerungsrückgang wird für die
meisten Bürger selten so konkret wie bei der Jahresgebührenrechnung
ihres städtischen Ver- bzw. Entsorgers. Einer Kommune, die Einwohner
verliert, fällt es immer schwerer, die eigene Infrastruktur zu
unterhalten. Vor künftig erheblich wachsenden Belastungen hat deshalb
der Steuerzahlerbund NRW in seiner Gebührenvergleichsanalyse 2011
gewarnt. Schulen, Schwimmbäder oder eben Abwasserrohre wurden einst
nach optimistischen Bevölkerungsprognosen gebaut. Gerade im
Ballungsraum Rhein-Ruhr, wo noch in den 1970er Jahren mit traumhaften
Einwohnerzahlen hantiert wurde. Heute trägt mancherorts eine rapide
kleiner werdende Stadtgesellschaft schwer an der Unterhaltung des
öffentlichen Eigentums. Das ist für viele Privathaushalte ärgerlich –
aber kaum zu ändern. Wer aber grollend seine hohen Rechnungen zahlt,
darf von den Stadtverantwortlichen eines erwarten: Dass von Rückbau,
regionaler Zusammenarbeit bis hin zu schlichter Sparsamkeit jede
erdenkliche Möglichkeit ausgeschöpft wird, um den Gebührenanstieg
erträglich zu halten.
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