Mitteldeutsche Zeitung: zum slowakischen Euro-Votum

In Bratislava hat Ministerpräsidentin Iveta Radicova
ihre bürgerliche Regierungskoalition gesprengt. Nun wird die
Politikerin, die einer CDU-ähnlichen Partei angehört, die Zustimmung
zur Erweiterung des vorläufigen europäischen Rettungsschirms
gemeinsam mit dem heimischen Sozialdemokraten durchsetzen – also
einer SPD-ähnlichen Partei. Große Krisen erfordern große Koalitionen
– manchmal. Und mancher Christdemokrat in Berlin mag heimlich voll
Neid auf die slowakischen Freunde schauen. Abstimmen, bis das
Richtige herauskommt – ist das undemokratisch? Auf den zweiten Blick
weniger als auf den ersten. Ein Europa mit 27, eine Eurozone mit 17
Staaten, darf sich nicht von Mini-Minderheitsmitgliedern abhängig
machen.

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