Zur der am Mittwoch veröffentlichten Studie
„Zwangsverheiratung in Deutschland – Anzahl und Analyse von
Beratungsstellen“ erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe
Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Erika Steinbach:
„Zwangsverheiratung ist ein eklatanter Verstoß gegen die
Menschenrechte und entwürdigt die Betroffenen in besonderem Maß.
Deutlich wird dies bei einem Blick auf die Täter: die Eltern.
Für die meist jungen Frauen bedeutet eine Zwangsverheiratung Zwang
durch die Familie, oft physische und psychische Gewalterfahrung,
Verlust des Vertrauens in die eigenen Eltern, gar Angst vor den
Eltern, Verlassen des sozialen Umfeldes und der Heimat. Dies alles
führt zu höchster seelischer Not, aus der es oft keinen Ausweg gibt.
Aus der durch das Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebenen
Studie geht hervor, dass die Opfer vorwiegend aus Familien mit
Migrationshintergrund stammen. Häufigstes Herkunftsland der Eltern
ist die Türkei, gefolgt von Serbien, Irak und Afghanistan.
Zwangsverheiratungen gehen vielfach mit einem unfreiwilligen Umzug
ins Herkunftsland der Familie einher.
Menschen müssen für die Wahrnehmung dieser
Menschenrechtsverletzung sensibilisiert werden. Nur so können
potentielle Opfer schon frühzeitig erkannt werden. Es ist
ausdrücklich zu begrüßen, dass die Bundesregierung bei der Bekämpfung
von Zwangsverheiratung die Schulen mit einbeziehen will. Bildung und
Wissen um die eigenen Rechte sind Voraussetzung, um sich gegen
entwürdigende Zwangsverheiratungen zu wehren und ein selbstbestimmtes
Leben führen zu können.“
Pressekontakt:
CDU/CSU – Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de