Wegen des Verkaufs von verlustreichen
Zinswetten an nordrhein-westfälische Kommunen droht der Düsseldorfer
WestLB eine milliardenschwere Klagewelle. Neben der bergischen Stadt
Hückeswagen, die gestern beim Landgericht Köln Klage gegen die WestLB
eingereicht hat, prüfen nach Informationen der „Rheinischen Post“
(Mittwochausgabe) mehrere Dutzend Kommunen in NRW Rechtsmittel gegen
die WestLB. „In NRW haben rund 100 Kommunen Zinsprodukte von der
WestLB erworben und damit einen Gesamtschaden in Höhe von bis zu
einer Milliarde Euro erlitten,“ sagte der Münchner Rechtsanwaltes
Jochen Weck, der die Stadt Hückeswagen gegen die WestLB vertritt, der
Zeitung. Neben Hückeswagen sollen auch die Städte Bergkamen, Kamen,
der Kreis Unna, die oberbergische Gemeinde Nümbrecht sowie Kamp
Lintfort und Remscheid mit Zinswetten der WestLB hohe Verluste
gemacht haben, berichtet die „Rheinische Post“ unter Berufung auf das
NRW-Innenministerium. Die WestLB bestätigte der Zeitung
„Geschäftsbeziehungen mit einer dreistelligen Zahl von Kommunen in
NRW“. Die Frage, ob die mehrfach mit Steuermillionen gerettete Bank
bereits Rückstellungen für die drohende Klagewelle gebildet habe,
wollte der Sprecher nicht beantworten.
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