Die Kritiker des Euro-Kurses der FDP sollen bei der
Partei der „Freien Wähler“ eine neue Heimat finden. „Die will ich
abholen, bevor sie in die Wahlenthaltung gehen“, sagte der Chef der
Freien Wähler, Hubert Aiwanger, der WAZ-Mediengruppe. „Wir wollen
nicht die Partei eingemeinden, ich werbe um die Mittelständler, um
Ärzte und Beamte, die von der FDP enttäuscht sind“, fügte er hinzu.
Auch die Freien Wähler wollten eine andere EU-Politik. „Wir wollen
keine Transferunion basteln, und wir müssen das Volk besser
befragen“, forderte Aiwanger. Seine Partei wolle bei der
Bundestagswahl 2013 flächendeckend antreten. Er rechnet sich Chancen
aus, über fünf Prozent zu kommen, „wenn wir eineinhalb Jahre Zeit
haben und Union und FDP sich weiter selbst demontieren“. Aiwanger:
„Dann können wir es packen.“ Schon heute seien die Freien Wähler in
allen Bundesländern vertreten. Schwächen räumte er in NRW ein, „da
sind wir in den Großstädten noch nicht ganz durchgedrungen“. Ein
erster Testlauf ist nach seinen Worten die Schleswig-Holstein-Wahl im
Mai 2012. Da habe man beim letzten Mal ein Prozent geholt und wolle
nun deutlich besser abschneiden. Die Zahl der Mitglieder der
Bundespartei gab er mit „einigen Tausend“ an. „Wir sind mitten im
Wachstumsprozess“. Mit Mund-zu-Mund-Propaganda und hoher
Medienresonanz könne es gelingen, sich auch ohne Politprominenz zu
etablieren.
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