Für CSU-Generalsekretär Dobrindt ist Gregor
Gysi ein Doppel-Ärgerniss: Der populäre Linke wird erstens nie
Mitglied der CSU werden, und zweitens will er partout nicht in das
Feindbild des sozialistischen Apparatschiks passen, mit dem Dobrindt
immer noch glaubt, Stimmen sammeln zu können. Aber die Linke besteht
nicht nur aus dem witzigen und eloquenten Gysi, und das ist ihr
Problem. Zu einer Regierungsbeteiligung der Linken im Westen der
Republik wird es so schnell nicht kommen, auch im Saarland nicht. Der
schlaue Fraktionschef hat also für die Landesparlamente, für die
Stadt- und Gemeinderäte die Parole „Linke Opposition nützt dem
Gemeinwohl“ ausgegeben. Da und dort hat auch schon die Realität
gezeigt, dass dies kein abwegiger Gedanke sein muss. Mit Gysi nähert
sich die Nachfolgepartei der SED auch allmählich der
gesellschaftlichen Mitte an – dort, wo Wahlen gewonnen werden. Doch
es gibt noch viele Genossen, die von schnellen Reformen träumen,
manch einer gar im revolutionären Tempo. Wie die Geschichte gezeigt
hat, nehmen sie dabei die Menschen nicht mit. In einer Demokratie
wird die Macht aber mit der Mehrheit der Menschen gewonnen. Stoff zum
Nachdenken für eine demokratische Partei.
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