Alexander Dobrindt hat sich eine
Generalüberholung gegönnt: Rund 20 Kilo hat er abgenommen, die Frisur
ist jetzt lockerer und auch eine neue Brille hat er sich geholt. Mit
der neuen Optik ist aber keine neue Ansicht einhergegangen. Man
könnte sogar sagen, dass der Durchblick fehlt. Dass für den
CSU-General und seine Partei der Feind vor allem links steht, ist
nichts Neues. Sein Vorstoß aber, alle Bundestagsabgeordneten der
Linken vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen und die Partei am
Ende verbieten zu lassen, stößt sogar in den eigenen Reihen auf
Kritik – zu Recht. Freilich: Für Extremisten, egal ob sie links oder
rechts sind, ist in dieser Gesellschaft kein Platz. Aber in Zeiten,
in denen wir erleben mussten, wie Rechte mordend und raubend
unerkannt durchs Land zogen, ist eine Gleichsetzung von
Rechtsextremen und der Linken nicht angebracht. Polarisieren,
zuspitzen, das sind die Aufgaben eines Generalsekretärs. Aber das
muss mit Augenmaß geschehen. Daran fehlt es Dobrindt derzeit. Trotz
neuer Brille.
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