Ergebnis eines Forschungsprojektes unter
Federführung der Deutschen Umwelthilfe vorgestellt – Publikation in
der Schriftenreihe des Bundes-amts für Naturschutz (BfN) präsentiert
erfolgreiche Vorhaben zum Auen- und Hochwasserschutz – Beteiligte
Akteure sollen dazu ermutigt werden, von guten Beispielen zu lernen
Auen gehören heute zu den artenreichsten, aber auch zu den
gefährdetsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Weil die Ökosysteme auch
für den Hochwasserschutz von besonderer Bedeutung sind, steigt die
Gefahr von Überflutungen mit dem Verschwinden der Auen beständig an.
Die Veröffentlichung eines von der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH)
in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen im Auftrag des
Bundesamts für Naturschutz durchgeführten Forschungsprojekts
präsentiert positive Beispiele des Auen- und Hochwasserschutzes.
„Die zahlreichen guten Beispiele zeigen, dass es möglich ist,
Hochwasserschutz und den Schutz der gefährdeten Auen miteinander zu
verbinden“, betont Albert Wotke, Projektleiter bei der DUH. „Sie
sollen dazu beitragen, neue Projekte anzustoßen und in Planung
befindlichen Vorhaben zum Erfolg zu verhelfen.“
In den letzten Jahren gingen an deutschen Flüssen zwei Drittel, an
den großen Strömen teilweise sogar 80-90 Prozent der überflutbaren
Flächen verloren. Von den noch vorhandenen Auen sind nur noch zehn
Prozent in einem naturnahen Zustand. Auch die Bundesregierung hat
dies erkannt und im Koalitionsvertrag festgehalten: „Für den Natur-
und Hochwasserschutz sollen natürliche Auen reaktiviert und
Flusstäler, wo immer möglich, renaturiert werden.“ Die Umsetzung
dieses Ziels gestaltet sich jedoch schwierig, weil die Interessen des
Hochwasserschutzes, der Land- und Forstwirtschaft sowie von
Schifffahrt und Tourismus mit den Ansprüchen des Naturschutzes in
Einklang gebracht werden müssen. Das nimmt viel Zeit in Anspruch: Von
der Idee bis zur Umsetzung vergehen nicht selten Jahrzehnte.
Trotzdem konnte eine große Zahl an Vorhaben zum Auenschutz und für
ökologisch ausgerichteten Hochwasserschutz in den vergangenen Jahren
erfolgreich umgesetzt werden. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe
der Deutschen Umwelthilfe und der Bereiche „WWF-Auen-Institut“ und
„Wasserwirtschaft und Kulturtechnik“ des Karlsruher Instituts für
Technologie, des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung und
des Büros für fischökologische Studien hat im Auftrag des Bundesamtes
für Naturschutz (BfN) positive Beispiele zusammengetragen, die
Erfolgsfaktoren analysiert und exemplarische Projekte in Steckbriefen
zusammengefasst.
Die Ergebnisse sind in der Schriftenreihe „Naturschutz und
biologische Vielfalt“ des BfN als Heft 112 erschienen und im
Buchhandel oder auf den Internetseiten des Landwirtschaftsverlags
unter http://www.buchweltshop.de/bundesamt-fuer-naturschutz.html
erhältlich. Hier finden sich auch weitere positive Beispiele für
ökologische Verbesserungen bei der Nutzung der Wasserkraft an großen
Flüssen.
Hintergrund:
Kurzinformationen der beispielhaften Projekte finden Sie im
Internet unter
http://www.bfn.de/0324_veroeffentlichung_download.html.
Veröffentlichung:
DAMM, C., DISTER, E., FAHLKE, N., FOLLNER, K., KÖNIG, F., KORTE,
E., LEHMANN, B., MÜLLER, K., SCHULER, J., WEBER, A. & WOTKE, A.
(2011): Au-enschutz – Hochwasserschutz – Wasserkraftnutzung:
Beispiele für eine ökologisch vorbildliche Praxis. Bonn. Naturschutz
und Biologische Vielfalt, Heft 112: 321 S. ISBN 978-3-7843-4012-8
Pressekontakt:
Albert Wotke, Leiter der Bundesgeschäftsstelle Berlin, Deutsche
Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin,
Tel.: 030 2400867-11, Mobil: 0160-53 21 050, E-Mail: wotke@duh.de
Daniel Eckold, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe e.V.
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22,
Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold@duh.de