Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Ehrensold für Wulff

Christian Wulff hat der Politik und dem Ansehen
der Politiker geschadet, weil er seine Abgreifermentalität nicht
zügeln konnte und sich über Wochen im Schloss Bellevue eingebunkert
hat. Doch sein charakterliches Versagen sollte nicht das Kriterium
dafür sein, ob er den Ehrensold verdient oder ihn verspielt hat. Ob
Wulff das Geld zusteht, entscheidet am Ende ein Gericht so, wie es
sich im Rechtsstaat gehört – auf der Basis von Recht und Gesetz. Eine
ganz andere Sache ist, wie Wulff selbst mit der Sache umgeht. Wenn er
klug wäre und es ihm um die Sache aller ginge, würde er vielleicht
von sich aus auf das Geld verzichten und den Lebensunterhalt für
seine Familie wieder als Anwalt verdienen. So ganz abwegig ist das ja
nicht: 2010 hatte er öffentlich selbst angeregt, die
Versorgungsregeln für das Staatsoberhaupt zu überdenken.

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